Hallo Olli

Kurzfassung:

Erfahrungen: Ja, seit 1985, mit fast allen Decodern von Märklin.

Gut oder schlecht: Je nach dem.

Möchtest du auch eine Langfassung?

Hallo Olli

Ok.

Grundsätzliches: Märklin Decoder konnten zu Anfang (ab 1984) nur das Mäklin Motorola Format 1 (MM1), 80 Adressen, 14 Fahrstufen, 1 Funktion (Lichtwechsel v/h) schaltbar, keine absolute Fahrtrichtung (nach Stromausfall Wiederanfahrt in Vorzugsrichtung).
Ab 1994 gab es dann das Märklin Motorola Format 2 (MM2, auch heute noch in fast allen Decodern implementiert), 14 Fahrstufen (später mit Tricks 27), 1+4 (Lichtwechsel v/h + 4) schaltbare Funktionen, absolute Fahrtrichtung.

Zu den Decodern: Ganz am Anfang nur Decoder C80 (6080) für Allstrommotoren mit Feldwicklung, viele Varianten, nur MM1, 14 Fahrstufen, 1 Funktion, Vorzugsfahrtrichtung. Adressierung mit 8 stelligem DIP-Schalter. Keine Lastregelung.
Heute kein zeitgemäßes Fahrverhalten.
Später den Decoder C81 (6081) für Gleichstrommotoren, gleiche Ausstattung wie C80. Adressierung mit 8 stelligem DIP-Schalter.
Heute kein zeitgemäßes Fahrverhalten. Keine Lastregelung.

Zu MM2 gab es dann den Decoder C90 (6090), nur für Gleichstrommotoren (speziell für den neu entwickelten 5pol. HLA) mit per Poti einstellbaren Vmax. und Anfahr/Bremszeit. Zuerst nur 80 Adressen, 14 Fahrstufen, 1 Funktion. Adressierung mit 8 stelligem DIP-Schalter. Zum ersten Mal mit Lastregelung.
Der C90, wie auch seine Nachfolger, auch heute noch mit die beste Motorregelung für Gleichstrommotoren.
Auch heute noch eine Empfehlung.
Davon gab es auch einige Derivate wie Mini-C90 oder spezial Decoder mit externem Radau-Modul (Tröte, seltsames Antriebsgeräusch u. ä.).
Dieser Decoder wurde dann zu den 609xx Decodern weiterentwickelt, 14 (27) Fahrstufen, 1+4 Funktionen. Adressierung mit 8 stelligem DIP-Schalter. Lastregelung.
Sehr gutes Fahrverhalten.

Dazu kamen die Delta-Decoder, einfach, günstiger. Zu Anfang erfolgte die Adressierung über kleine Lötbrücken (15 Adressen), später über einen 4 stelligen DIP-Schalter. 14 Fahrstufen, gab es hauptsächlich für Allstrommotoren, die frühernen Exemplare kein schaltbare Funktion. Keine Lastregelung.
Heute kein zeitgemäßes Fahrverhalten.

Es gab dann auch noch den programmierbaren Decoder 60680, eine Art erster per Registervariablen programmierbarer MM2 Decoder (böse Zungen nennen ihn auch den Alzheimerdecoder). 14 (27) Fahrstufen, 1 schaltbare Funktion, Licht v/h (versteckt noch 1-2), einstellbare Vmax., getrennt einstellbare Anfahr/Bremsverzögerung. Angeblich Lastregelung.
Kein Kommentar zum Fahrverhalten , gruselig.

Dann kam Märklin Systems(mfx), zu dem ich so gut wie keine Erfahrungen habe da ich schon früher auf DCC umgestiegen bin.

So, und jetzt zu den Nummerkreisen der Artikelnummern:
36xx Nummern, anfangs auch noch weiße Verpackung, später dann in grau. Immer C80 Decoder.
34xx für Delta Decoder. Weiße Verpackung.
37xx waren für loks mit Decoder C90 vorgesehen, HLA-Motor graue Verpackung.
39xxx Sinus Loks u. ä.
Irgendwann kam die Umstellung auf 5 stellige Artikelnr., spezielle Antriebe (C-Sinus, Kompakt-Sinus, Soft-Drive-Sinus).

Seit Märklin System(mfx) kenn ich das Nummerschema nicht mehr.
Aber ACHTUNG, die ganz frühen mfx Decoder waren kastrierte ESUs (empfindlich), später eher bescheiden Eigengewächse.

Aber seit einigen Jahren können Märklin Decoder (mld3 und msd3) auch DCC, neben mfx und (natürlich) MM2.

Zusammengefaßt:
Loks aus den Nummerkreisen 34xx, 36xx (Delta, C80/81) sind eigentlich aus der Steinzeit der Digitaltechnik. Für besseres Fahrverhalten sollten solche Loks auf HLA o.ä. und entsprechenden Decoder umgebaut werden.

Loks mit 37xx, 37xxx (C90 mit HLA oder vergleichbarem Motor) kann man beruhigt kaufen.
Noch neuere Loks und auch alle Nachrüstdecoder entsprechen dem heutigen Stand der Technik.

Was aber auf keinen Fall vergessen werden darf, nach meiner Erfahrung hat Märklin bis ca. 2005 wirklich schlechtes Schmieröl (Getriebekleber) verwendet. Da können Getriebe und Achsen bombenfest sein. Und das betrifft alle Artikelnummern.


P.S. Jetzt isses lang geworden.